Erlösung für Anwohner und 80.000 Tiere: Antrag für Hähnchenmastanlage in Berlingsen zurückgezogen
Rückwärtsgewandte Form der Landwirtschaft hat im Kreis Soest weder Akzeptanz noch Zukunft
Wie die zuständige Kreisbehörde am 26.01.22 mitteilte wurde der Antrag auf Genehmigung für den Bau von 2 Hähnchen-Maststallanlagen für knapp 80.000 Tiere südlich von Berlingsen zurückgezogen.
Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Protestaktionen der Bürgerinitiative BI-Berlingsen zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) an verschiedenen Orten im Kreis Soest (der SO-Anzeiger berichtete) scheint sich doch die Einsicht bei den potentiellen Investoren durchgesetzt zu haben, dass solche Projekte nicht mehr gesellschaftlich akzeptiert werden.
In einer fachlichen Stellungnahmen der Umweltverbände vom wurde zudem deutlich aufgezeigt, dass in einem Landschaftsschutzgebiet die Beeinträchtigungen ganz erheblich wären und demnach der Antrag nicht genehmigungsfähig sein kann.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie ortsansässige Betriebe hatten mit Nachdruck ihrer Sorge vor Beeinträchtigungen u.a. durch Gestank und Emissionen Ausdruck verliehen. Mit ihrer Teilnahme an zahlreichen Protestaktionen sogar in Berlin und Protestschreiben haben der Naturschutzverband und die Bürger*innen deutlich gemacht, dass solche industriellen Mastanlagen nicht erwünscht sind.
Die Aktiven im Bund für Umwelt und Naturschutz begrüßen diese heutige Entscheidung ausdrücklich und engagieren sich weiterhin für eine nachhaltige Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltungsformen. Hanne Dale, Werner Lindken, Hendrik Flöttmann aus der Kreisgruppe des BUND kommentieren die Nachricht mit den Worten: "Dieser Erfolg macht Mut und erspart den Anliegern in und um Berlingsen eine Menge Gestank und Verkehr, sowie vielen Tieren eine mehrheitlich nicht mehr akzeptierte Haltungsform.
Dies ist für die Region und insbesondere die tourismusfreundliche Gemeinde Möhnesee, in der sich parteiübergreifend keine Zustimmung für dieses Vorhaben zeigte, eine zunkunftsweisende Botschaft. Nicht nur in Berlingsen atmen nun viele Menschen auf.